(Eine Antwort an mein eigenes Herz)
Ich sage: Ich hasse mich.
Weil ich damals nicht offen war.
Weil ich ihre Nähe nicht ertragen habe.
Weil ich dachte, sie braucht mich,
und ich war nicht da, wie sie mich vielleicht
gebraucht hätte.
Aber was ich eigentlich sagen will, ist:
Ich war überfordert.
Ich war ein Kind in einer erwachsenen Hülle,
mit einer Geschichte, die mein Nervensystem
schon vor Jahren zerrissen hatte.
Ich habe nicht versagt.
Ich habe funktioniert.
Und dann bin ich geblieben.
Ich bin geblieben, obwohl ich innerlich geschrien habe.
Ich bin geblieben, obwohl jede Berührung wie
Nadeln war.
Ich bin geblieben, obwohl alles in mir sich
rauswinden wollte aus dieser Nähe, aus diesem
Abschied, aus dieser unentrinnbaren Wahrheit:
Sie stirbt.
Ich hasse mich nicht.
Ich hasse den Schmerz.
Ich hasse, dass ich ihn tragen musste,
allein, unverstanden, nackt.
Aber ich bin geblieben.
Nicht wie in einem Film, nicht wie in einem Handbuch für gute Töchter, nicht als Heldin.
Sondern als Ich.
Zerrissen, roh, echt.
Und vielleicht war genau das Liebe.
Nicht, weil sie schön war.
Sondern, weil sie da war,
trotz allem.
Sehr gut getroffen finde ich: "Ich hasse mich nicht. Ich hasse den Schmerz." 🩷🪽